Wordpress mit lighttpd und APC auf dem Raspberry Pi

Das Raspberry Pi bietet sich mit seinem geringen Stromverbrauch perfekt als Webserver für Wordpress an. Aufgrund der begrenzten Ressourcen müssen einige Komponenten allerdings anders aufgesetzt und konfiguriert werden.

Performance

Um eine angemessene Performance zu gewährleisten, verwenden wir den schlanken Webserver lighttpd in Verbindung mit dem PHP Cache APC.

Natürlich könnte als Webserver auch Nginx eingesetzt werden. Allerdings kommt es hier zu Problemen mit den .htaccess Dateien.

RAM erhöhen

Da ein Webserver in der Regel keine grafische Oberfläche benötigt, können wir ohne Probleme den Memory Split des Raspberry Pi anpassen. Somit steht mehr Arbeitsspeicher für die Anwendungen bereit.

Hierzu die Datei /boot/config.txt editieren:

gpu_mem=16

Installation

Nun werden die benötigten Komponenten für den Betrieb von Wordpress installiert.

sudo apt-get install lighttpd php5 php5-cgi php-apc php5-mysql mysql-server

Anschließend wird der Autostart der Dienste aktiviert.

sudo update-rc.d mysql defaults
sudo update-rc.d lighttpd defaults

Konfiguration

Die Installation ist damit abgeschlossen. Wenden wir uns der Konfiguration zu.

PHP aktivieren

Um FastCGI in lighttpd zu aktiveren wird der nachfolgende Befehl verwendet.

sudo lighty-enable-mod fastcgi
sudo lighty-enable-mod fastcgi-php

Im Folgenden muss noch ein Handler für die PHP Dateien in der /etc/lighttpd/lighttpd.conf angelegt werden. Die Definition kann an das Ende der Datei angehangen werden.

fastcgi.server = ( ".php" => (( 
                    "bin-path" => "/usr/bin/php-cgi",
                    "socket" => "/tmp/php.sock" 
                )))

APC Cache einrichten

Vor der ersten Verwendung müssen noch einige Einstellungen am APC Cache vorgenommen werden. Die Einstellungen finden sich in der Datei /etc/php5/conf.d/20-apc.ini.

extension=apc.so
apc.enabled=1
apc.file_update_protection=2
apc.optimization=0
apc.shm_size=32M
apc.include_once_override=0
apc.shm_segments=1
apc.gc_ttl=7200
apc.ttl=7200
apc.num_files_hint=1024
apc.enable_cli=0


Einstellungen übernehmen

Zur Übernahme der Änderungen den Webserver neustarten.

sudo service lighttpd restart

Datenbank und Benutzer

Aus Sicherheitsgründen erstellen wir einen extra MySQL Benutzer, welcher nur auf die Wordpress Datenbank Zugriff besitzt.

mysql -u root -p

CREATE DATABASE wordpress;
CREATE USER 'wp_user'@'localhost' IDENTIFIED BY 'password';
GRANT ALL PRIVILEGES ON wordpress.* TO 'wp_user'@'localhost';
FLUSH PRIVILEGES;
exit;

Wordpress installieren

Im nächsten Schritt kann die eigentliche Wordpress Installation vorgenommen werden. Hierzu in den Document Root des Webserver navigieren.

cd /var/www

Zunächst wird Wordpress Archiv heruntergeladen und entpackt.

wget http://wpde.org/files/2013/09/wordpress_361-de.zip
unzip wordpress_361-de.zip

Berechtigungen

Vor der Konfiguration von Wordpress müssen noch die Berechtigungen angepasst werden.

sudo chown -R www-data:www-data /var/www/wordpress

Konfiguration erstellen

Jetzt kann der Assistent unter der Adresse http://<IP des Raspberry Pi>/wordpress/ aufgerufen werden.

WP Fast Cache

Um die Geschwindigkeit von Wordpress auf dem Raspberry Pi weiter zu steigern, kann man das Wordpress Plugin WP Fast Cache installieren.

Dieses hält alle Seiten als fertig generiertes HTML vor und liefert diese aus. Somit entfällt die Verarbeitung durch PHP fast komplett.

Fazit

Dank dem PHP Cache APC und dem schlanken Webserver Lighttpd läuft Wordpress auf dem Raspberry Pi in einer akzeptablen Geschwindigkeit.

Quellen: Raspberry Pi Logo, Wordpress Logo