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Linux Grundlagen für Einsteiger



Aller Anfang ist schwer. In der Linux Welt gestaltet sich vieles anders als unter Windows. Das fängt bei den Programmen an und endet bei der Hardware.



Aus diesem Grund möchte ich hier einige wichtige Linux Grundlagen darlegen, welche sehr essentiell für die Konfiguration und den Einsatz einer Linux-Distribution wie z.B. Ubuntu oder openSUSE sind.


Dateisystem


Ein normales Linux-Dateisystem folgt einem anderen Konzept als beispielsweise Windows. So gibt es unter Linux keine Laufwerke im eigentlichen Sinne. Ein Laufwerk C: oder D: findet man hier nicht.

Stattdessen gibt es ein sogenanntes Root- oder Wurzelverzeichnis. Dieses ist mit einem Schrägstrich / gekennzeichnet. Hier werden dann echte Laufwerke (z.B. eine Festplatte) in Form eines Ordners eingebunden.

Beispielsweise findet man eine externe Festplatte dann unter dem Verzeichnis /media/usb anstatt einem Laufwerk D.


Distributionen


Linux wird in Form von unterschiedlichen Distributionen verbreitet. Eine Distribution ist eine Zusammenstellung verschiedener Komponenten, welche ein lauffähiges System ergeben. Mit dem Begriff Linux ein vollständiges System zu bezeichnen ist eigentlich schlichtweg falsch, hat sich aber über die Jahre durchgesetzt.

Linux ist nur der Kernel, welcher die Hardware anspricht. Alles andere wie z.B. Verwaltungstools und der Rest des Systems wurde von GNU entwickelt. GNU wollte ursprünglich einen eigenen Kernel einsetzen, welcher allerdings aufgrund seiner Komplexität nicht rechtzeitig fertig wurde. Zur gleichen Zeit stellte Linus Torvalds den Kernel namens Linux fertig.

Das GNU Projekt entschied sich Linux als Unterbau zu verwenden. Die Kombination wurde dann zu GNU/Linux. Da dieser Begriff etwas umständlich ist, wurde GNU bald nicht mehr erwähnt - ganz zum Leidwesen der GNU Entwickler, welche den mit der freien Software-Lizenz GPL und dem GNU System den Grundstein gelegt haben.


Die Qual der Wahl


Die bekannteste Distribution ist Ubuntu, welche mittlerweile allerdings aufgrund von Problemen beim eingesetzten Desktop Unity an Beliebtheit verloren hat.

Auf Distrowatch erhält man einen schönen Überblick über alle verfügbaren Distributionen und die aktuell beliebtesten.

Genau genommen gibt es für jeden die richtige Distribution - man muss sie nur finden. Einsteigern sind die Distributionen Linux Mint, Ubuntu oder openSUSE zu empfehlen.

Einen Vergleich der bekanntesten Distributionen openSUSE und Ubuntu findet ihr hier.


Konsole


Viele Einsteiger fürchten sich vor der Konsole. Dabei ist diese nichts anderes als ein System ohne grafischen Aufsatz. Hier werden wie vor Windows und Macintosh üblich Befehle eingegeben. Wer noch etwas von DOS miterlebt hat, weiß schnell wie man die Konsole bedient.



Heutzutage kann man sehr vieles über grafische Konfigurationswerkzeuge bewerkstelligen. Für einige wenige Dinge benötigt man allerdings noch die Konsole. Mit der Zeit lernt man den Umgang aber auch als Neuling recht schnell.


Root Benutzer


Der Root User ist auf jedem Linux-System vorhanden. Er hat die Berechtigung Systemeinstellungen zu ändern, Programme zu installieren und Geräte zu verwalten.

Der Root Benutzer stellt ein zentrales Sicherheitskonzept unter Linux dar. Anders als unter Windows ist es nicht möglich als normaler Benutzer Programme zu installieren oder tiefere Systemeinstellungen zu ändern.

In der Regel kann man in den Root-Modus wechseln indem man auf der Konsole folgenden Befehl eingibt:

su
Das steht für Super-User und durch Drücken der Eingabetaste und der Eingabe des Root-Passworts begibt man sich in den Root-Modus. Beendet wird dieser mit exit.


Programme


Pakete


Von Windows ist man es gewohnt Programme über ein mitgeliefertes Installationsprogramm zu Installieren. Dieses Konzept ist meiner Meinung nach sehr veraltet und sorgt für potentielle Fehlerquellen, da sich Programme gegenseitig in die Quere kommen können.

In den meisten Linux-Distributionen wird ein sogenannter Paketmanager verwenden. Hier liegen die Programme in einem fertigen Paket bereit. Hier haben sich zwei Standards durchgesetzt. Zum einen gibt es RPM (Red Hat Package Manager) und DEB (Debian Package).

Bekanntester Vertreter von RPM ist openSUSE, während bekanntester Vertreter von DEB Ubuntu ist.

Vorteil dieser Pakete ist, dass es keine eigenen Installer gibt, sondern alles zentral über den Paketmanager abgewickelt wird. Besitzt ein Paket also eine Abhängigkeit oder steht in Konflikt mit einem anderen, löst der Paketmanager diesen Konflikt meist automatisch auf.



Repositories


Ein weiteres zentrales Konzept sind die sogenannten Repositories. In Windows werden Programme meist über eine CD oder eine heruntergeladene Datei installiert. Das ist mit Linux zwar auch möglich, aber unüblich.

Hier existieren zentrale Paketquellen, welche zum größten Teil auf einem Server im Internet abgelegt sind. Dadurch muss man nicht mehr jedes Paket einzeln händisch herunterladen und Abhängigkeiten werden automatisch aufgelöst.


Installation


Die Installation von Paketen gestaltet sich von Distribution zu Distribution unterschiedlich. Viele bieten auch einen grafischen Installationsmanager an. Auf der Konsole installiert man Programme wie folgt. Wichtig ist hierbei, dass zuvor in den bereits oben erwähnten Root-Modus gewechselt werden muss.

Für Ubuntu / Debian:
apt-get install Programmname

Für openSUSE:
zypper install Programmname

Hardware


Früher gab es öfters Probleme bei der Unterstützung neuer Hardware. Heutzutage ist dies immer seltener der Fall. Dennoch lohnt es sich bei der Hardwareauswahl die einzelnen Komponenten auch auf Linuxtauglichkeit zu überprüfen.

Als Hilfreiche Ressource gilt hier z.B. das openSUSE Hardware Portal. Daneben kann man natürlich auch in Foren wie z.B. den ubuntuusers nach der Hardware fragen und auf den großen Erfahrungsschatz der Community zurückgreifen.

Weiterhin ist es wichtig zu wissen, dass unter Linux Treiber normalerweise nicht manuell installiert werden. Die Treiber für sämtliche Hardware sind schon im Kernel (Linux) enthalten und werden automatisch geladen. In den seltensten Fällen müssen Treiber manuell installiert werden.


Fazit


Einige Konzepte unterscheiden sich deutlich von Windows. Wer die Unterschiede verstanden hat wird schnell die Vorzüge von Linux zu schätzen wissen. Vor allem im Bereich der Programmverwaltung zeigen sich deutliche Unterschiede. Dennoch ist es für lernwillige Einsteiger recht einfach mit dem System zurechtzukommen.

Quellen: Tux

Michael Kostka

Fachinformatiker / Systemintegration
Ich schreibe hier regelmäßig zu den Themen Android, Web, Linux und Hardware.

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