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Raspberry Pi als WLAN Access Point



Ein WLAN Access Point mit großem Funktionsumfang muss nicht teuer sein, sondern lässt sich auch mit einem Raspberry Pi problemlos realisieren. Hierdurch bietet sich eine kostengünstige und vor allem erweiterbare Alternative zu handelsüblichen Geräten.



Voraussetzungen


Für einen guten WLAN Access Point sollte man auf eine sorgfältige Auswahl der Komponenten achten.

Beispielsweise sollte der WLAN USB Stick über eine qualitativ hochwertige Antenne verfügen und der verbaute Chipsatz mit Linux bzw. Hostapd kompatibel sein. Zusätzlich sollte das Gehäuse nicht aus Metall sein. Daher hier meine Empfehlung für die notwendige Hardware:

Hier gilt zu beachten, dass nicht jeder mit Linux kompatible WLAN USB Stick auch als Access Point verwendet werden kann. Im Vorfeld hilft hier eine Google Suche "z.B. Linux hostapd rt5572".


Installation


Im ersten Schritt muss als Basis das Betriebssystem Raspbian aufgespielt und mit allen Updates versorgt werden.

sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade

Anschließend können wir die benötigen Pakete installieren.

sudo apt-get install bridge-utils hostapd

Über das Paket bridge-utils werden wir später die beiden Schnittstellen eth0 (LAN) und wlan0 (WLAN) miteinander verbinden (Bridge). Hostapd regelt den Betrieb des WLAN Sticks als Access Point (Infrastruktur Modus).

Konfiguration


Zunächst passen wir die grundlegende Netzwerkkonfiguration in der Datei /etc/network/interfaces an.

auto lo
iface lo inet loopback

auto eth0
iface eth0 inet dhcp

allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet manual

auto br0
iface br0 inet dhcp
   bridge_ports eth0 wlan0
   bridge_fd 0
   bridge_stp no


Um die Änderungen zu übernehmen starten wir die Netzwerkverbindungen einmal durch. Alternativ funktioniert natürlich auch ein Neustart des Systems.

sudo service networking stop; sudo service networking start

Nun kommen wir zur eigentlichen Konfiguration des Access Points auf dem Raspberry Pi.
Diese wird in der Datei /etc/hostapd/hostapd.conf vorgenommen.

interface=wlan0
bridge=br0
driver=nl80211
ssid=RaspberryWLAN
hw_mode=g
ieee80211n=1
channel=4
macaddr_acl=0
auth_algs=1
wpa=2
wpa_passphrase=MeinGeheimerWLANSchlüssel
wpa_key_mgmt=WPA-PSK
wpa_pairwise=TKIP
rsn_pairwise=CCMP


Hiermit erstellen wir ein WLAN mit der Kennung "RaspberryWLAN" mit WPA2 Verschlüsselung und setzen es in den Modus 802.11b/g/n.

Um den Hostapd Dienst starten zu können, müssen wir noch die Datei /etc/default/hostapd.conf anpassen.

DAEMON_CONF="/etc/hostapd/hostapd.conf"

Abschließend kann der Dienst gestartet werden.

sudo service hostapd start

Das WLAN mit der SSID "RaspberryWLAN" sollte nun zu am Client zu sehen sein.

Um den Access Point auch nach jedem Reboot zu starten, kann dieser in den Autostart aufgenommen werden.

sudo update-rc.d hostapd defaults


Fazit


Mit dem Raspberry Pi lässt sich ein recht kostengünstiger und vor allem erweiterbarer WLAN Access Point realisieren. Im nächsten Schritt könnte man beispielsweise den Netzwerkverkehr mittels Tor anonymisieren oder das WLAN mittels Cronjob zeitgesteuert aktivieren / deaktivieren.

Die Möglichkeiten sind im Vergleich zu einem handelsüblichen Access Point also nahezu unbegrenzt. Ebenso sollte der Stromverbrauch niedriger ausfallen.

Michael Kostka

Fachinformatiker / Systemintegration
Ich schreibe hier regelmäßig zu den Themen Android, Web, Linux und Hardware.

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